Der Februar zeigte sich an den Märkten weiterhin positiv, wobei die dominierenden Themen uns gut bekannt sind: Die Inflation ist sowohl in Amerika als auch in Europa weiter auf dem Rückzug - und die Spekulationen über den Zeitpunkt und das Ausmaß möglicher Zinssenkungen durch die Zentralbanken bleiben lebhaft.

Dabei zeigt sich insbesondere die US-Wirtschaft erstaunlich robust und scheint die vergangenen Zinserhöhungen sehr gut verkraftet zu haben. Zudem gibt es „neue“ Hoffnungen für starke Effizienz- und Wachstumsschübe durch künstliche Intelligenz (KI), sowohl durch ihre Entwicklung selbst als auch durch ihre Anwendungsmöglichkeiten. Denn in dieser Hinsicht lieferte, der für KI sinnbildlich stehenden Chip-Hersteller, NVIDIA am 21. Februar erneut Rekordzahlen und ebnete somit weiterhin den Pfad für enorme Wachstumsmöglichkeiten in diesem Bereich. Dies löste augenscheinlich eine gewisse Erleichterung aus und die Märkte zeigten sich weitestgehend freundlich, zumindest auf den ersten Blick.

Denn wie bereits in unserem letzten Newsletter aufgezeigt, herrscht nach wie vor eine deutliche Diskrepanz zwischen „größeren“ und „kleineren“ Werten. Die Gründe dafür können vielschichtig sein und einige davon haben wir bereits angerissen. Dennoch möchten wir einen Blick darauf werfen, weswegen Investoren aktuell vielleicht nicht ganz die Wertentwicklung in ihren Portfolios wiederfinden, wie es die großen Indizes vermuten lassen. Dies liegt schlicht und einfach an der enorm zugenommenen Konzentration der Investments. Investoren scheinen in diesen, durchaus unsicheren, Zeiten ggf. etwas sorglos auf „das Übliche“ zu setzen, sprich auf große und bekannte Werte, die im Idealfall auch von KI profitieren sollten.

Um nicht gleich den Umfang einer wissenschaftlichen Studie zu sprengen, veranschaulichen wir die letzten Entwicklungen anhand des DAX und MDAX: So ist gut zu erkennen, dass der DAX seit Jahresstart insbesondere von seinen Schwergewichten Siemens, SAP, Allianz, Airbus und Deutsche Telekom auf seine insgesamt +5,5% positiv getrieben wurde. Allein SAP und Siemens stehen für rund 1/5 des deutschen Leitindex!

Quelle: Marketscreener, per Ende 02/2024, eigene Darstellung PROAKTIVA

Solche Konzentrationen haben – aus guten Gründen – wohl nur die wenigsten Anleger in ihren Portfolien. Ein Blick auf den MDAX zeigt, dass dort das Bild ein ganz Anderes ist und die Werte nicht unbedingt von einer breiten Erleichterung und einem positiven Momentum profitieren konnten. Wir sehen im MDAX teils deutlichere negative Entwicklungen, während die positiven Ausreißer eher die Ausnahme waren - und wenn, nur bei Titeln mit kleinerer Gewichtung stattfanden. Somit steht der MDAX im starken Kontrast zum DAX, bislang bei einer Wertentwicklung von -4,8% in 2024.

Dies verdeutlicht aber gleichzeitig auch das Aufholpotenzial, sobald insbesondere im europäischen Raum die wirtschaftliche Zuversicht zurückkehrt, ggf. mittels Zinssenkungen eine Zeit der Stagflation überwunden werden kann und Wachstum wieder an der Tagesordnung steht. Dann sollte sich auch die Zuversicht globaler Investoren mit Blick auf kleinere Unternehmen ändern und nicht nur auf große und bekannte Titel gesetzt werden.

Zu guter Letzt noch eine kleine Anmerkung in eigener Sache, auf die wir jedoch sehr stolz sind und die wir Ihnen selbstverständlich auch sehr gerne mitteilen:
Zwei unserer Fonds, der AM Fortune Fund Defensive sowie der Wachstum Global, schafften es in einem Ranking der aktuellen WirtschaftsWoche in die Top-10 der besten vermögensverwaltenden Fonds! So erreichte der AM Fortune Fund Defensive den 6. Platz von 331 getesteten defensiven Fonds und in der Kategorie „Ausgewogen“ erzielte der Wachstum Global den 8. Platz unter 403 Fonds.